Die SPD-Kreistagsfraktion beantragt mit Schreiben vom 29. Oktober 2018, dass die Kreisverwaltung und die zuständigen Gremien des Kreistages sich mit den bisher registrierten Erdstößen im Bereich des südlichen Landkreises befassen sollten, um die Bevölkerung zu beruhigen sowie die Auswirkungen zukünftiger Erdbeben abschätzen zu können.
Als Begründung wird im Antrag ausgeführt, dass in der Nacht zum 1. Oktober 2018 die Erde im Landkreis Cloppenburg bebte, insbesondere im südlichen Landkreis in den Ortschaften Lastrup und Essen. Es wurden durch den Niedersächsischen Erdbebendienst (NED) am Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ein Beben der Stärke 3,6 registriert haben. Bereits zwei Tage zuvor soll es zu leichteren Erdbeben in den betroffenen Gebieten gekommen sein. Es wurden Erdstöße der Stärke 3,1 gemessen.
Der Höhepunkt des Bebens wurde gegen 02:28 Uhr im Bereich östlich von Lastrup am westlichen Rand des Erdgasfeldes Hemmelte/Kneheim/Vahren festgestellt.
Durch Gespräche mit betroffenen Anwohnern wurde geschildert, dass das Beben sehr deutlich zu spüren war. Viele Menschen wachten nachts auf. Die Fenster und Türen klapperten, die Scheiben vibrierten und Geschirr in den Schränken rutschte hin und her. Kleine Gegenstände fielen um und andere Sachen pendelten sich ein.
Auch wenn die Erdstöße nicht lange gedauert haben, so haben sie in der Bevölkerung nicht nur ein mulmiges Gefühl ausgelöst, sondern die Erdbeben riefen bei den Anwohnern Ängste hervor.
Die SPD-Kreistagsfraktion möchte die ganz aktuelle Auseinandersetzung mit diesem Thema, weil sie befürchtet, dass sich die Anzahl der zukünftigen Erdstöße vermutlich erhöht und dass die Erdstöße auch zukünftig deutlich stärker sein werden. Hierfür sprechen doch die jetzigen Erkenntnisse.
So wurden am Freitag, dem 28.09.2018 vier seismische Ereignisse registriert, wobei die Stärke bei 3,1 lag. Das zuvor stärkste Erdbeben in dem genannten Gebiet wurde im Mai 1993 registriert. Die Messungen haben damals eine Stärke von 2,9 ergeben. Ein Jahr zuvor, am 20. September 2017 war ein nicht spürbares Erdbeben der Stärke 1,5 gemessen worden.
Wir haben also in diesem Bereich deutlich starke Zunahmen der bisherigen Messungen, die wohl im Zusammenhang mit der Erdgasförderung im genannten Bereich stehen. Wir erhoffen uns Erkenntnisse und Daten, inwieweit wir zukünftig in diesem Bereich von Erdbeben betroffen sein könnten. Dazu bedarf es einer Ursachenerforschung von Fachleuten, um so Analysen für zukünftige Fälle realistisch abschätzen zu können, so die SPD-Kreistagsfraktion.