Zum 1. August 2018 werden in 24 weiteren Landkreisen im Land Niedersachsen „Regionale Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive Schule“ (RZI) eingerichtet. Das freiwillige Unterstützungsangebot soll den Schulen, Schulträgern sowie den Eltern beim Gelingen der Inklusion in Niedersachsen helfen.
In ganz Niedersachsen steigt stetig die Anzahl von Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren Inklusive Schule. Zum neuen Schuljahr 2018/2019 gibt es nunmehr landesweit 35 beteiligte Landkreise. Damit verfügen über 75 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen im Sommer über ein Regionales Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive Schule.
Wir sind der Ansicht, dass sich der Landkreis Cloppenburg an einer entsprechenden Planung beteiligen sollte. Mit einem RZI vor Ort wird ein inklusionsbezogenes Beratungsangebot für Schulen, Eltern und Schulträger ermöglicht. Damit könnten wir doch bei der Umsetzung der inklusiven Schule in unserer Region mit Sicherheit weitere Fortschritte machen.
Die RZI sollen beraten, aber auch den Einsatz des sonderpädagogischen Personals vorbereiten. Hierzu arbeiten die Beratungszentren eng mit den Förderschulen und den allgemeinen Schulen zusammen. Zu den Aufgaben der RZI gehören darüber hinaus auch Dienstbesprechungen mit Schulleiterinnen und Schulleitern sowie mit dem sonderpädagogischen Personal. Außerdem nehmen die RZI beim Aufbau regionaler Netzwerke eine Schlüsselrolle ein, um die vielfältige sonderpädagogische Unterstützung zu organisieren.
Die Einrichtung der RZI könnte durch die Einsetzung einer Planungsgruppe vorbereitet werden.
Den Artikel in der Münsterländischen Tageszeitung (MT) vom 07.06.2018 mit dem Titel „Kreis Cloppenburg liegt bei Inklusion hinten“, möchten wir als weitere Argumentationsgrundlage für die Einrichtung einer RZI nicht unerwähnt lassen.
Demnach nimmt Cloppenburg mit etwa 30 Prozent beim Anteil der inklusiven Regelbeschulung von Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf den vorletzten Platz vor dem Schlusslicht der Stadt Osnabrück in Niedersachsen ein. Wie dazu Hermann Palm vom Landesrechnungshof feststellt – Zitat: „Diese Disparitäten gibt es, weil keine einheitliche Steuerung der Umsetzung des Schulrechts im Lande stattfindet.“ Dabei hat Niedersachsen für den Zeitraum von 2017 bis 2021 weitere 1,8 Milliarden Euro für die schulische Inklusion eingeplant.