Wir möchten den Naturschutz durch die Schaffung von Naturschutzflächen sichtbar und erlebbar machen. Die Vernetzung von Blühwiesen, Randstreifen und extensiven Wiesen sollte dabei angestrebt werden, um so auch in Gärten, auf öffentlichen und landwirtschaftlichen Flächen einen Beitrag für die Biodiversität zu leisten. Wünschenswert wäre, dafür ein Projekt im Landkreis Cloppenburg mit einer gewissen finanziellen Unterstützung zu schaffen, um auch so die Bürgerinnen und Bürger, die Betriebe und die Schulen zum aktiven Mitmachen zu animieren.
Im Artikel der Wochenzeitung ZEIT vom 20. Oktober 2017 wird noch hinterfragt – „Es gibt weniger Insekten – wen kümmert es?“, wobei auch die Antwort mitgeliefert wird:
„Bienen, Wespen, Käfer und Motten sind das Fundament eines gesunden Ökosystems. Das Sterben muss gestoppt werden, weil ohne Insekten alles zusammenbricht.“
Langzeitstudien haben ergeben, dass die Zahl der Insekten rapide gesunken ist. Der Insektenrückgang in den letzten 27 Jahren um mehr als 75 Prozent betrifft das gesamte Fundament des Ökosystems, da sie Pflanzen bestäuben und anderen Tieren als Nahrung dienen.
Die Insekten sind die artenreichste Tiergruppe. Sie sind nicht nur die wichtigsten Pflanzenbestäuber, sondern regulieren auch Schädlinge und dienen zahlreichen anderen Arten als Futter. Weniger Insekten bedeutet deshalb weniger Fische, Frösche, Eidechsen, Vögel und Säugetiere. Wenn das Fundament wegbricht, dann droht das ganze Gebäude – unser gesamtes Ökosystem – einzustürzen. Wie Alexander von Humboldt schon vor über 200 Jahren feststellte: „Fehlen einzelne Arten, wirkt sich das auf andere Tier- und Pflanzenarten aus; und vom Gedeihen der Pflanzen hängen wiederum auch Wetter und Klima ab. Wenn wir unserem Ökosystem drei Viertel des Fundaments wegschlagen, ist das ein massiver Eingriff in die Naturordnung.“
Daher benötigen wir konkrete Maßnahmen, um die Bestäuber zu retten.
Folgende Maßnahmen sollen nach unserer Ansicht angestrebt werden:
Insekten- / bienenförderliche Bepflanzungen; Kontakt mit den Revierinhabern in den jeweiligen Jagdbezirken aufnehmen, damit diese entweder in eigener Regie oder nur als Erlaubnisgeber die Aussaat von bienenfreundlichen Blühpflanzen ermöglichen; Finanzförderung von Landwirten, welche im Rahmen der Biodiversität Flächen stilllegen und Ackerland zu Bienenland umwandeln; Pflegepaten für Straßenflächen und/oder Pflanzstreifen zur Umnutzung im Sinne des Themas; Bienen- / insektenfreundlicher Besatz von Straßen-, Wegebegleitgrün; private Anpflanzung von Obstbäumen durch Subventionen ermöglichen; Öffentlichkeitsarbeit, Pressebegleitung der jeweiligen Aktivitäten, ggfs. Infoveranstaltungen.
Die Maßnahmenaufzählung kann nicht abschließend sein. Dazu wird die Beteiligung von fachkundigen Mitbürgern und Organisationen anzustreben sein. Auf dem Weg zu einem bienenfreundlichen Landkreis sollten wir uns fachkundig beraten lassen und mit dieser Hilfe ein langfristig tragfähiges Entwicklungskonzept erarbeiten. Unabhängig von noch zu beschließenden konkreten Maßnahmen werden für deren Realisierung finanzielle Aufwendungen zu leisten sein. Daher beantragen wir vorsorglich eine Bereitstellung einer Summe von maximal 100.000 Euro im Haushalt für 2018/2019.