




Sein Vater habe sich zusammen mit dem ersten Lehrling Viktor Raab im Handwerk der Heizungs- und Sanitärtechnik gegen erhebliche Vorbehalte der damaligen Landwirte, die einen Mitarbeiter Raab mit evangelischer Konfession zunächst nicht akzeptierten, am Standort Tenstedter Straße in Cappeln durchgesetzt. Im Verlaufe der fast 70jährigen Firmengeschichte hat sich das Unternehmen stetig weiterentwickelt. Jedes Jahr werden am Standort Cappeln 5 bis 7 Auszubildende eingestellt, wobei sich die Bewerberzahl zum größten Teil aus dem Kreise der Schulpraktikanten rekrutiert.
Dazu konnte Wilhelm Sieverding berichten, dass die Zusammenarbeit mit den allgemeinbildenden Schulen und den Berufsschulen sehr gut ist. Im Praktikum stellen die jungen Leute fest, dass der Handwerksberuf doch sehr abwechslungsreich ist. Abiturienten fordern wir nicht, wir nehmen auch gute Haupt- und Realschüler, wobei aber in den Fächern Mathematik und Physik gute Lernerfolge Voraussetzung sind, um im Berufsleben eines Elektronikers oder Anlagenmechanikers bestehen zu können, ergänzte Josef Meyer. „Wir haben aktuell ca. 180 Betriebsfahrzeuge. 378 Mitarbeiter sind im Unternehmen in Cappeln tätig. 130 Mitarbeiter arbeiten dabei im Handwerk, 85 im Tiefbau und 77 sind im Servicebereich aktiv“, so Meyer.
Der große Firmenaufschwung hängt natürlich auch unmittelbar mit der engen Kooperation der EWE zusammen. So hat Sieverding alle Ableser beschäftigt, die u. a. in den Haushalten die aktuellen Zählerstände notieren. Die Ableser arbeiten drei Wochen und haben dann eine Woche frei, wobei auch im Monat August nicht gearbeitet wird. Mit diesen Arbeitszeiten ist die Tätigkeit eines Ablesers sehr lukrativ. Durch das Unternehmen werden jährlich 90.000 Wasserzähler ausgetauscht und 200 bis 220 Kessel eingebaut. „Wir können in unserem Unternehmen eine große Betriebszufriedenheit feststellen.
Die Leute werden übertariflich bezahlt. 50 Prozent Aufschlag ab Samstagmittag, Sonntag 100 Prozent im Kundendienst, 35 bis 50 Prozent als Urlaubsgeld und 50 Prozent Weihnachtsgeld als zusätzliche Entlohnungen sind schon akzeptabel, so Wilhelm Sieverding. Auch Rufbereitschaftszeiten werden gesondert bezahlt, damit ein „24-Stunden-rund-um-die-Uhr-Service“ garantiert werden kann. Die gute Beteiligung aller Mitarbeiter am alljährlichen Maigang und dem großen Weihnachtsfest sprechen doch Bände der Zufriedenheit, so Josef Meyer.
Wilhelm Sieverding und Josef Meyer führten die Besuchergruppe durch sämtliche Gebäudeteile des Unternehmens. „Wir durften ein wirklich tolles und bodenständiges Unternehmen, mit familiären Umgang der Belegschaft, guter und fairer Bezahlung besichtigen. Wir sind begeistert und sagen Danke, so der Initiator Rudolf Arkenau vom Ortsverein Cappeln und der SPD-Kreisvorsitzende Detlef Kolde.