Das Wirken und Auftreten der Rechtspopulisten darf nicht kritiklos hingenommen werden

Ein Beitrag von Jan Oskar Höffmann (stellvertr. Kreisvorsitzender SPD Cloppenburg) zum Porträtartikel der Münsterländischen Tageszeitung des AfD-Bundestagskandidaten Holger Teuteberg Jede Partei verdient im Wahlkampf grundsätzlich die gleiche Chance, sich im Wettbewerb der Ideen zu präsentieren - mag sie auch noch so verstörend sein. Diese Chance schützt schließlich nicht vor der notwendigen Auseinandersetzung.

Jan Oskar Höffmann

Dass die MT der AfD ein Forum bietet, will ich als Leser daher nicht kritisieren. Das Wirken und Auftreten der Rechtspopulisten jedoch ungefiltert, weichgespült und kritiklos hinzunehmen, ist ein Armutszeugnis für einen kritischen Journalismus, der sich gern als „vierte Gewalt“ empfindet. Einer Partei, die das Holocaust-Mahnmal als „Denkmal der Schande“ bezeichnet und Menschen nach „Anatolien entsorgen will“, muss man wehrhaft entgegentreten, statt nach „Helene Fischer“ zu befragen. Es wäre die Pflicht des Redakteurs gewesen, den Kandidaten argumentativ zu stellen und ihn mit der fremdenfeindlichen Ideologie seiner Parteifreunde zu konfrontieren. Eine Befragung nach dem rechten Wesenskern der Partei fehlt vollends. Der Redakteur hat hier schlichtweg versagt. Der Leserschaft wird vorenthalten, welche Hetze auf der Facebook-Seite der Cloppenburger AfD betrieben wird. Als Leser erfahre ich weder die Einstellung des Kandidaten zu Björn Höcke noch zu Gaulands Verunglimpfungen gegenüber der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung. Unerträglich! Die AfD agiert im Kleinen stets als kreidefressender Wolf im Schafspelz. Diese Verschleierungstaktik ging somit abermals auf. Danke für nichts.