Die Behauptungen der CDU sind falsch. Fakt ist: Etwa 170 Gymnasiallehrerinnen und -lehrer sind aktuell von einer Abordnung an eine Grundschule betroffen. Die Behauptungen, es seien 1.000 Lehrkräfte abgeordnet worden oder 10.000 Stunden betroffen, sind unrichtig! Tatsächlich geht es um etwa 965 Stunden.
Mit dem Turbo-Abi und den fehlenden Haushaltsgeldern für Inklusion und Ganztagsschule hat die CDU 2013 nach 10jähriger Regierungszeit große Baustellen in der Bildungspolitik hinterlassen. Diese wurden von der SPD aufgearbeitet.
So gibt es auch mehr pädagogisches Personal an den Schulen insgesamt: Noch nie war die Zahl der an Schulen pädagogisch arbeitenden Menschen höher als jetzt. Und es gab noch nie so viel Schulsozialarbeit in Niedersachsen wie unter dieser Landesregierung. Gleichzeitig wurden die Ganztagsschulen landesweit massiv ausgebaut.
Richtig ist, in Niedersachsen, genau wie die anderen Bundesländer, findet man nicht genügend Lehrkräfte. Die Nachfrage ist überall größer als das Angebot: In Baden-Württemberg sind Zwangsversetzungen von der CDU-Kultusministerin angekündigt worden. In Hessen können Hunderte von Grundschulen nicht mit Lehrkräften versorgt werden. In Sachsen müssen sich Gymnasiallehrer für drei Jahre verpflichten, an Hauptschulen, Grundschulen und Förderschulen zu unterrichten. Und in dem von der CDU so viel gelobten Bundesland Bayern muss sich jeder Lehrer, der Beamter werden will, dazu verpflichten, landesweit an einer beliebigen Schule eingesetzt zu werden.
Deshalb müssen wir auch in Niedersachsen derzeit auf Abordnungen zurückgreifen. Nach aktuellem Stand werden landesweit insgesamt ca. 170 Lehrkräfte von Gymnasien an Grundschulen abgeordnet. Einige weitere können bis Ende des Monats hinzukommen. Für die betroffenen Schulen, die Leitungen und die Lehrkräfte ist das eine große Herausforderung.
Abordnungen sind auf keinen Fall die erste Wahl, sondern das Kultusministerium sowie die Landesschulbehörde prüft jeden Abordnungsfall ganz genau und langfristig werden die offenen Stellen besetzt. Das Ziel ist weiterhin, alle Schulformen gleich zu behandeln und die Einstellungen der aktuellen Lage anzupassen. Die Grundschulen sind dabei besonders im Blick, aber im ländlichen Raum sind Neueinstellungen in diesem Schulzweig nicht leicht zu verwirklichen.
Allerdings kommen bald deutlich mehr angehende Grundschullehrkräfte aus der Ausbildung. Sie werden eingestellt und können unterrichten. Somit gibt es die von der CDU geforderte Einstellungsgarantie praktisch schon.
Der Grund für die fehlenden Lehrkräfte an Grundschulen ist die schlechte Bildungspolitik unter Schwarz/Gelb:
CDU und FDP haben den fatalen Fehler begangen, die Studiengänge für das Grundschullehramt in Göttingen und Hannover zu schließen. Und der aktuelle CDU-Kandidat und ehemalige Kultusminister Althusmann hat kurz vor der letzten Landtagswahl zwar 300 Ganztagsschulen genehmigt, aber vergessen, diese im Landeshaushalt mit der notwendigen Finanzierung zu hinterlegen. Das gleiche gilt für die Inklusion: Die CDU hat im Jahr 2012 die Inklusion in das Schulgesetz geschrieben, aber keine Haushaltsmittel bereitgestellt.
Schlussendlich hat Herr Althusmann die Schulen dann mit dem Turbo-Abi ins Chaos gestürzt.
Die SPD hat die Baustellen der CDU konsequent aufgearbeitet, trotz aller Probleme, die man natürlich nicht verschweigen darf, kommt man zu dem Schluss:
Die SPD kann auf viereinhalb Jahre erfolgreicher Bildungspolitik für Niedersachsen zurückblicken.