Staatssekretärin Iris Gleicke (SPD) zu Besuch im ecopark

Auf Einladung von Gabriele Groneberg (MdB/SPD) informierte sich die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Frau Iris Gleicke, die auch als Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand tätig ist,

Auf dem Bild von links: Detlef Kolde, Gert Stuke, Gabriele Groneberg, Kristian Kater, Iris Gleicke, Martijn Bruggeman, Jens Kammann Bild: Detlef Kolde

Der ecopark-Geschäftsführer Uwe Haring stellte zunächst den Zweckverband ecopark mit seiner Standortqualität sowie den Basisdaten vor und eröffnete so die Gesprächsrunde bei HS Fahrzeugbau, wobei er betonte, dass das Unternehmen mit seinen individuellen Produkten schon seit vielen Jahren sehr gut aufgestellt ist.

An der Informationsveranstaltung nahmen weiter der SPD-Bundestagskandidat Kristian Kater, der Oldenburger IHK-Präsident Gert Stuke und der SPD-Kreisvorsitzende Detlef Kolde teil.

Bei der Erörterung der wirtschaftlichen Anforderungen für mittelständische Unternehmen wurde einhellig die Meinung vertreten, dass die Bundespolitik auf vielen Wirtschaftsfeldern noch nachbessern muss. So müsse bei der Digitalisierung, beim Breitbandausbau sowie bei sämtlichen Anforderungen des demografischen Wandels nachgebessert werden. IHK-Präsident Gert Stuke betonte, dass bei der beruflichen Orientierung der heutigen Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen mehr passieren muss. Wir  brauchen nicht nur Studenten an den Universitäten, sondern ein duales Studium und das Handwerk müssen mehr in den politischen Fokus kommen. Die Berufsorientierung gehört unmittelbar in die Schulpläne, so Stuke. Frau Gleicke äußerte dazu, dass diese Forderungen bedingt des föderalen Systems zwar an die Bundesländer gerichtet werden müssen, aber sie nehme natürlich sehr gerne Ideen mit, zumal sie auch selbst erheblichen Nachholbedarf in diesem Bereich sieht.

Der Geschäftsführer der Firma HS Fahrzeugbau, Martijn Bruggeman, sowie der Prokurist und gleichzeitige Leiter der Firmenproduktion, Jens Kammann, stellten die Firmenstrukturen vor. Die Firma HS Fahrzeugbau steht für innovative und anwendungsoptionale Lösungen für Abfallsammlung und Recycling. Seit Anfang 2011 betreibt das Unternehmen am dortigen Standort eine weltweite Produktion für Abfallsammelfahrzeuge. Auf den beiden großen Werkshallen befinden sich 10.000 qm Sonnenkollektoren, die für Nachhaltigkeit und engagierten Umweltschutz stehen, so Martijn Bruggeman. Die Angebotspalette für den Kunden besteht aus Frontladern, Seitenladern und den Heckladern im Bereich der Müllfahrzeuge. Wir haben ökonomische Antworten auf die Anforderungen der Gewerbe- und Industrieentsorgung in Deutschland und auch im Ausland. Die wichtigsten ausländischen Abnehmer für unsere Fahrzeuge sind in die Niederlande und Frankreich. Weitere Länder kommen stetig dazu. Die Kunden, wie Kommunen und auch Privatunternehmen, liefern uns den Trailer bzw. die Karosse und wir sorgen für den erforderlichen Aufbau der Fahrzeuge, berichtete Bruggeman. Die robuste Konstruktion passt sich den unterschiedlichen Einsatzerfordernissen, der technischen Funktion und dem erforderlichen Design an. Wir suchen gemeinsam mit dem Kunden nach Systemlösungen, ergänzt Jens Kammann. Beide großen Werkhallen wurden anschließend von der Besuchergruppe besichtigt.

Den Besuchsabschluss im ecopark bildete eine Gesprächsrunde zum Thema „Mittelstandspolitik der Bundesregierung“ im ehemaligen Zukunftshaus der EWE. Tobias Kempermann, bei der EWE für den Bereich Markt & Politik zuständig, referierte über die EWE als starker Partner und Impulsgeber der Energiewende. Aus seiner unternehmerischer Sicht erläuterte er die Herausforderungen der Energiewende und entsprechende Lösungsansätze der EWE. Alle Gesprächsteilnehmer kamen überein, dass die gesetzten Klimaschutzziele absolut richtig und erforderlich sind, um die Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren. Der Anteil erneuerbarer Energien am eigentlichen Verbrauch muss weiter gesteigert werden, wobei in Nordwestdeutschland die erneuerbaren Energien besonders stark ausgebaut werden. Der Strompreis selbst sei zu hoch und wird durch Steuern, Abgaben und Umlagen fremdbestimmt, so Kempermann. Die EWE investiere in den nächsten 10 Jahren über 1 Mrd. Euro in den Glasfaserausbau. Damit soll der Breitbandausbau deutlich vorangetrieben und ein schnelles Internet bis zu 100 Mbit/s ermöglicht werden. Kempermann forderte die Politik auf, den beabsichtigten Kohleausstieg bis 2030 zu beschleunigen. Frau Gleicke ist grundsätzlich auch davon überzeugt. Sie möchte jedoch dazu keine konkrete Jahreszahl nennen, weil in Deutschland gerade im Bereich Kohle sehr viele Arbeitsplätze an dieser Energiegewinnung hängen.