

Paul Drees freute sich besonders, dass neben den Vertretern der Presse, des Landtagskandidaten Stefan Riesenbeck aus Cloppenburg, viele Ratsvertreter des Garreler Gemeinderates, einschließlich des CDU-Franktionsvorsitzenden Stefan Meyer, der SPD-Veranstaltung beiwohnten.
In seinem Vortag stellte Rolf Fahrenholz noch einmal kurz den „historischen“ Ablauf der Planungen dar, um dann anhand von Kartenmaterial und Informationen auf den geplanten Trassenverlauf im Bereich Nikolausdorf und Beverbruch detailliert einzugehen. Zudem stellte er noch verschiedene Varianten einer Erdverkabelung vor. Ein besonderer Punkt in seinem Vortrag war der Hinweis, auf die Notwendigkeit von Eingaben im aktuellen Raumordnungsverfahren und die damit ergehenden Verflechtungen zu einem späteren Planfeststellungsverfahren. Nur wer eine Eingabe zum Raumordnungsverfahren gemacht hat, kann später im Planfeststellungsverfahren Eingaben vornehmen und diese dann ggf. auch auf dem Klageweg durchsetzen. Fahrenholz äußerte sehr kritisch, dass sich das Unternehmen Tennet nicht durchgehend an die vorgesehenen Abstände zur Wohnbebauung halten. Eine besondere Engstelle erwartet er in Nikolausdorf. Zudem plane Tennet ein Umspannwerk in Ortsnähe. Zwei mögliche Standorte wurden dafür bereits auserkoren. Dort soll Gleichstrom aus dem Norden in Wechselstrom umgewandelt werden. Eine überholte Lösung, so Fahrenholz. „Das Wechselstromnetz ist bereits jetzt ausgereizt. Besser wäre es, den auf See erzeugten Strom per Gleichstromerdkabel direkt zu den Empfängern zu bringen.“
Den Vortrag können Sie hier nachlesen: Vortrag der Bürgerinitiative „Cloppenburg unter Spannung“
Renate Geuter unterstützte die Forderungen der Bürgerinitiative und betonte in ihrem Vortrag, nochmals die Wichtigkeit der Eingaben durch die Bürgerinnen und Bürger. Die Bevölkerung muss Widersprüche gegen das Verfahren jetzt einlegen, weil die Widerspruchsfrist Ende des Monats bereits abläuft. Sie setzt so auf den Druck der Öffentlichkeit auf die Entscheidungsträger im Bund, weil der Netzausbau Bundes- und nicht Ländersache sei. Weiter betonte sie, dass die Landespolitikerinnen und Landespolitiker aller Parteien den Protest der Bürgerinnen und Bürger gegen den Bau der geplanten Trasse in der jetzt vorliegenden Form absolut unterstützen. Es sei eine Änderung des Bundesbedarfsplangesetzes erforderlich, um neue technische Lösungen für die Übertragung des Stroms in den Süden zu ermöglichen. Der niederländische Staatskonzern Tennet sei auch in seiner Heimat in der Lage, Erdkabel über längere Strecken zu verlegen, so wusste Renate Geuter zu berichten. Kaum bemerkt von der Freileitungsdebatte laufen derweil die Planungen für eine weitere Stromleitung. Per Erdkabel soll Offshore-Gleichstrom aus dem Dollart-Raum über Emden nach Cloppenburg gebracht und dort umgespannt werden. „Abenteuerliche Pläne. Der Landkreis brauche nicht noch mehr Strom aus alternativen Quellen“, so Renate Geuter.
Nach ihren Referaten standen Renate Geuter und Rolf Fahrenholz den verschiedenen Fragen der anwesenden Bürger Rede und Antwort. Sie gaben Hilfestellung auf die Fertigung von Eingaben. Rolf Fahrenholz verwies auf die Seite der Bürgerinitiative und die dort hinterlegten Dokumente.
Zum Abschluss der Veranstaltung übereichte Paul Drees den beiden Referenten ein Präsent. Viele Anwesende nutzten nach der Veranstaltung noch den persönlichen Kontakt für spezielle Fragen und warfen einen Blick auf die im Großformat ausgehängten Karten über den Trassenverlauf.