SPD bei Beckermann-Küchen zu Besuch

Ein Vorzeigeunternehmen im Bereich tariflicher Beschäftigung Der Geschäftsführer Bernd Lampe erläuterte den Cloppenburger Sozialdemokraten die Entstehungsgeschichte, die aktuellen Marktverhältnisse und die betriebliche Ideologie des Unternehmens Beckermann Küchen GmbH mit Sitz in 49692 Cappeln, Tenstedter Straße 50.

Geschäftsführer Bernd Lampe bei seinem Vortrag

Täglich werden 70 bis 80 Küchen im Unternehmen produziert, wobei alleine nach Frankreich ca. 25 Küchen geliefert werden. Entstanden aus einer Tischlerei im Jahre 1896 gehört das Familienunternehmen zur Horstmann Group. Jürgen Horstmann hat mehrere Unternehmen gekauft und dazu gehört auch die Beckermann GmbH. Die Horstmann Group hat aktuell um die 1.200 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von ca. 450 Mio. Euro.

Zu den Unternehmensdaten von Beckermann erläuterte der Geschäftsführer Bernd Lampe: „Am Standort in Cappeln arbeiten 200 Mitarbeiter. Weiterhin sind für unsere Firma 20 bis 25 freiberufliche Handelsvertreter tätig. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen und gestalten keine Serienanfertigungen im Küchenbereich. Wir haben auch keine Lagerhaltung. Jede Küche wird auf Bestellung produziert.“ Von 2012 bis 2015 wurden im Unternehmen große Investitionen getätigt, um auf dem Küchenmarkt weiter bestehen zu können. Unter den Voraussetzungen der Industrie 4.0 wurde ein vollautomatisches Platten-Sägesystem sowie ein automatischer Bohr-Roboter installiert und die Lackierhalle neu gestaltet. Im letzten Jahr wurde ein Umsatz von 45 Mio. Euro (2014 noch 28 Mio. Euro) beim Bau von 15.000 Küchen erzielt. Der Exportanteil liegt bei 63 %. Hauptsächlich nach Frankreich, England, Schweiz, in die Benelux-Staaten und die USA werden Küchen geliefert. Aber auch die Lieferungen in die GUS-Staaten, nach China und Taiwan werden immer mehr. 40 Prozent der Transportwege werden mit eigenen Fahrzeugen zurückgelegt. Den überwiegenden Teil übernehmen Speditionen. Laut Bernd Lampe würde man gerne den Bestand der eigenen Fahrzeugflotte erhöhen, man würde jedoch keine geeigneten Lkw-Fahrer bekommen.

Besonders hellhörig wurden die Sozialdemokraten, als Herr Lampe zur Beckermann-Belegschaft berichtete, dass alle Mitarbeiter nach Tarif bezahlt werden. Im Hause herrsche die 35-Stundenwoche vor, da das Unternehmen mit einem Betriebsrat tariflich an die IG-Metall gebunden sei. Die Produktion im Hause läuft zwischen 28 bis 40 Stunden, bei einer „Ein-Tag-Schicht“ und sei auch sehr saisonabhängig. Im letzten Jahr wurden 30 Neu-Einstellungen getätigt und auch einige Zeitverträge abgeschlossen. Herr Lampe betonte dabei, dass alle Arbeitsverträge tarifgebunden sind. Im Hause Beckermann wird ein 13. Monatsgehalt in Form von Weihnachts- und Urlaubsgeld bezahlt. Weiter würde man im Betrieb ohne Werkverträge und Leiharbeit auskommen. Herr Lampe verurteilte dabei sehr energisch einige prekäre Arbeitsverhältnisse und verurteilte die Unternehmen, die sich solcher Beschäftigungen bedienen. Den Abschluss bildete ein Rundgang durch die Werkshallen und die Besichtigung der Ausstellungsfläche, wo der Verkaufsberater Robert Knebel neue Produkte vorstellte. Der SPD-Kreisvorsitzende Detlef Kolde bedankte sich auch im Namen des Bundestagskandidaten Kristian Kater bei den Herren Lampe und Knebel für die beeindruckende Firmenbesichtigung.