EU-Abgeordneter Tiemo Wölken besuchte die Hase-Wasseracht in Essen/Oldb.

Auf Einladung des SPD-Unterbezirks Cloppenburg besuchte der EU-Abgeordnete Tiemo Wölken den Dachverband Hase und die Hase-Wasseracht im Bahnhofsgebäude der Hase-Wasseracht in Essen. Der Verbandvorsteher Josef Kolbeck begrüßte die Gäste. Unter ihnen befanden sich der Bundestagskandidat Kristian Kater, der Landtagskandidat Stefan Riesenbeck, die Landtagsabgeordnete Renate Geuter sowie der Kreisvorsitzende Detlef Kolde mit seinen beiden Stellvertreter Christiane Priester und Jan Oskar Höffmann.

Die Diskussionsteilnehmer vor dem Gebäude der Hase-Wasseracht in Essen von links: Manfred Kramer, Kristian Kater,
Jan Oskar Höffmann, Christiane Priester, Stefan Riesenbeck, Renate Geuter, Frank Garling, Detlef Kolde, Jürgen Herpin,
Tiemo Wölken, Josef Kolbeck

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Themen „rund ums Wasser“ und speziell die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Hierzu stellte der Gewässerkoordinator Jürgen Herpin vom Dachverband Hase die Aufgaben und Ziele und konkrete Beispiele zur Fließgewässerentwicklung vor, die mit Fördermitteln des Landes sehr erfolgreich umgesetzt wurden. Es gibt einige gelungene Beispiele einer ausgewogenen Balance zwischen Ökologie und Ökonomie, mit neuen Lebensräumen für Flora und Fauna.

Zu den Förderanträgen und dem Zuwendungsverfahren der EU machte Jürgen Herpin deutlich, dass die eigentliche Zuwendungsentscheidung zu zeitintensiv ist. Das Vergabeverfahren sei zu kompliziert und es gibt auch nur einen Stichtag für Förderanträge im Jahr. Die Kosten der Maßnahmen müssen vorfinanziert werden. Hinzu komme ein enormer Verwaltungsaufwand bei den Verwendungsnachweisen und der Prüfung der Verfahren durch die EU und das Risiko eines Förderabzuges.

Manfred Kramer, als Geschäftsführer der Hase-Wasseracht und Josef Kolbeck wiesen auf die Freiwilligkeit verschiedener Aufgaben hin, die eigentlich in den Zuständigkeitsbereich des Landes fallen. Der erhebliche Verwaltungsaufwand führe dazu, dass von der Stellung von Förderanträgen aus EU-Mitteln abgesehen werde und mit den Kooperationspartnern, wie Landkreis, Gemeinden, lokalen und regionalen Vereinen nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten von Maßnahmen gesucht wird. Als Leistungen des Landes sei die Hilfestellung bei der Beantragung der Fördermittel und bei den Vergabeverfahren, die Übernahme der Vorfinanzierung und die Übernahme von Verantwortung bei einem Verwendungsabzug erwünscht.

Als Vorschläge zur Beschleunigung der Umsetzung von Maßnahmen nannten Jürgen Herpin, Josef Kolbeck und Manfred Kramer eine Mittelbereitstellung bis zu 10.000 Euro. Jürgen Herpin: „ Je einfacher die Förderanträge, um so effizienter und wirtschaftlicher die Maßnahmenergebnisse!“

IIm Anschluss an den Vortrag, wurden die vorgebrachten Vorschläge und die kritischen Anmerkungen diskutiert. MdL Renate Geuter wies darauf hin, dass die Themen bereits wiederholt im Plenum beraten wurden, aber oft durch verschiedene Zuständigkeiten blockiert wird. Sie sah die Probleme bei den EU-Vorgaben. Der EU-Abgeordnete Tiemo Wölken machte deutlich, dass die Bürokratie nicht dazu führen darf, dass keine Förderanträge mehr eingereicht werden. Hier gebe es massiven Handlungsbedarf, dem er sich annehmen wird. MdL Renate Geuter machte deutlich, dass auch in der nächsten Förderperiode ein Zugreifen auf EU-Gelder ermöglicht werden muss.

„Nehmt die Anliegen und Wünsche ernst,“ mahnte Verbandsvorsteher Josef Kolbeck die Politiker abschließend. Der Kreisvorsitzende Detlef Kolde sprach den Gastgebern seinen Dank für die freundliche Aufnahme und die Diskussionsbeiträge aus.

Text: C.Sperveslage